Herzschrittmacher/Defibrillator
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Aktuelles
Weniger Komplikationen mit kabellosem Herzschrittmacher
Miniaturisierte Herzschrittmacher werden als Miniaggregat komplett implantiert und benötigen keine Schrittmacherkabel mehr. Allerdings verunsicherten Berichte über Komplikationen wie Perforation* der Aggregate die Patienten. Deshalb wurden der kabellose Nanostim VVIR Schrittmacher verglichen mit klassischen transvenösen VVI-Schrittmachern mit Spannung.
Als Komplikationen des kabellosen Schrittmachers wurden Herzperforation, Gefäßkomplikation, Schrittmacherdislokation*, Anstieg der Reizschwelle und weitere Komplikationen definiert. Komplikationen der transvenösen Schrittmacher waren Sondendislokation, Thrombose oder Thrombembolie, Herzperforation, Sondenkomplikationen, Infektionen und Schrittmachertaschen-Komplikationen. Komplikationsrate von 5,8% nach einem Monat: · Bei Nanostim-Schrittmacher innerhalb des ersten Monats 5,8% · bei transvenösen Schrittmachern bei 12,7% · Rate für die gefürchtete Komplikation der Herzperforation beim kabellosen Schrittmacher nur 1,5%. Durch die kabellosen Schrittmacher wurde eine relative Reduktion der Komplikationsrate um 65% gezeigt.
Eine Studie gibt Aufschluss über die Häufigkeit von Komplikationen im Vergleich zu transvenösen Schrittmachern und zwar auf Grundlage der LEADLESS-II-Studie der Truven MarketScan-Datenbank. Die Truven MarketScan-Datenbank sind Daten einer Versicherung, die medizinische Daten von 20% der US Bevölkerung verwaltet. Natürlich ist diese Studie, die “Äpfel mit Birnen” vergleicht und auf ganz unterschiedlichen Datenquellen beruht, mit Vorsicht zu genießen. Und selbstverständlich wäre eine prospektive randomisierte Vergleichsstudie notwendig, um belastbare Daten zu bekommen.
*Perforation: Durchstoßung von Gewebe, Entstehung von Löchern
*Dislokation: Verschiebung, Ablösung
*Thrombose: Blutgerinnsel, das Gefäße verstopfen kann
Weitere Informationen:
Artikel auf Kardiologie.org
Wie funktioniert der Herzschrittmacher?
Über dünne Drähte vom Herzschrittmacher ins Herz wird der Herzrhythmus registriert. Ist dieser zu langsam oder setzt aus, gibt der Herzschrittmacher über Elektroden elektrische Impulse ab, die das Herz wieder zum Schlagen bringen.
Es gibt verschiedene Herzschrittmacher:
- Beim Einkammerschrittmacher führt eine Elektrode in die rechte Vor- oder Hauptkammer des Herzens.
- Beim Zweikammerschrittmacher führt jeweils eine Elektrode in die rechte Vorkammer und in die Hauptkammer.
- Beim Dreikammerschrittmacher führt neben den zwei Elektroden in die rechte Vorkammer und in die Hauptkammer eine weitere Elektrode in die linke Hauptkammer.
- Ein Schrittmacher, der mit einem Defibrillator kombiniert ist, der lebensgefährliche Rhythmusstörungen wie Kammerflimmern oder -flattern mit gezielten Stromstößen beenden kann, wird Patienten mit schwerer Herzschwäche und einem hohen Risiko für einen plötzlichen Herztod implantiert.
Wie funktioniert ein Defi (Defibrillator)?
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- Wenn das Herz zu langsam schlägt: Das Gerät sorgt dafür, dass das Herz wieder schneller schlägt. Es gibt kleine Impulse ab, die die Kinder in der Regel nicht bemerken. Der Defi arbeitet dann wie ein Herzschrittmacher (= bradykarde Therapie).
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- Wenn das Herz zu schnell schlägt: Der Defi gibt Impulse mit niedriger Energie an das Herz ab. Das zu schnell schlagende Herz wird wieder in seinen normalen Rhythmus gebracht ( Antitachykarde Stimulation = ATP).
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- Wenn die antitachykarde Stimulation nicht wirkt: Es kommt zu einem lebensgefährlichen Herzrasen (Kammerflimmern). Der Defi gibt in weniger als 10 Sekunden nach dem Kammerflimmern einen starken Impuls (Elektroschock) ab, der die Tachyarrhythmie meistens zuverlässig beendet. Bevor der Defi erneut starke schockartige Impulse einsetzt, überprüft er, ob die Tachyarrhythmie noch anhält.
Mehr Info: https://www.defibrillator-deutschland.de/PDf%20Infos/BKT_PIZ_Defibrillator.pdf
MRT bei Schrittmacher / ICE
Auch mit Herzschrittmacher oder ICD in die Röhre?
Bei Patienten mit einem implantierten Defibrillator (ICD) oder einem Schrittmacher kann eine MRT-Untersuchung zu Komplikationen wie inadäquaten Schocks, Funktionsverlust, Herzrhythmusstörungen oder Schäden an den Sonden führen. Bei Patienten mit Implantaten wird daher i.d.R. keine MRT durchgeführt, wenn die ICD oder Schrittmacher nicht MRT-kompatibel sind.
Bei entsprechend vorbereiteten Patienten innerhalb einer Studiengruppe kam es jedoch weder zu Implantat- oder Sondenversagen, noch zur induzierten Arrhythmien (Herz-Rhythmusstörungen), ineffektiven Stimulation („loss of capture“), elektrischen Resets des Geräts oder zum Todesfall. Bei sechs Patienten traten Vorhofrhythmusstörungen auf, die innerhalb zwei Tagen reversibel waren, und bei sechs Patienten gab es einen partiellen elektrischen Reset.
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